Die Esel-Chroniken im LandPark Lauenbrück
Frühlingsgefühle und ganz viel LandLiebe
Der Winter hat sich gerade mit seiner Kälte verabschiedet, Frühlingsgefühle liegen in der Luft. Die Krokusse sprießen, die ersten Lämmer und Fohlen sind da, andere arbeiten noch am Nachwuchs. Also, bei den Tieren, ich habe es beobachtet, im LandPark Lauenbrück. Und auch ich habe mich dort schockverliebt. In wen? Das verrate ich später. Kommt mit, begleitet mich auf meinem kleinen Ausflug in ein kleines Paradies!
Katharine von Schiller und die Esel
Den Eseln gehört die besondere Liebe vieler kleinen und großen Besucher. Und die von Katharine von Schiller, der Chefin des LandPark Lauenbrück. Sie führt ihn mit ihrem Mann Friedrich-Michael. Dessen Eltern haben 1969 den Park als Wildpark gegründet mit der heute noch aktuellen Idee, die Menschen an die Natur heranzuführen. Inzwischen hat sich viel getan. Alte und teilweise bedrohte Haustierrassen leben hier, der Park ist zum Lernort geworden, immer neue Projekte werden umgesetzt. Frau von Schillers aktuelle Idee: Ein LandBett im Bauwagen. Da wären wir wieder bei den Frühlingsgefühlen, aber das Projekt muss wohl noch etwas warten, da noch einiges mehr ansteht. Was? Das erzähle ich später, denn ich schweife ab. Erst einmal begleite ich Frau von Schiller zum Eselstall. Denn die Esel sind nicht nur ihre Lieblinge, sondern auch das Aushängeschild des Parks.
Esel-Alarm im Gehege
Als wir zum Gehege und offenen Stall der etwa 30 Esel kamen, war alles ruhig. So ein friedlicher Moment. Mittagspause? Vielleicht, und so konnten wir ganz in Ruhe in den Stall gehen und uns über die Tiere unterhalten, sie füttern (das war wohl der Nachtisch) und streicheln. Ich scheute keine Mühe und ging in die Hocke für ein besonderes Motiv. Und dann? Aufruhr im Esel-Gehege. Draußen wurde es laut, Esel flitzten in den Stall. Andere wichen aus, ich fiel fast um. Was für ein Alarm. Na gut, ich dramatisiere vielleicht ein wenig, aber die Situation war überraschend, auch für Frau von Schiller. Und ziemlich witzig. Ich denke, draußen wurden noch Esel-Fronten geklärt, die Chef-Frage auch, und Hormone spielten ebenfalls eine Rolle. Jedenfalls bei dem Eselmacho, der einer Eseldame deutlich machte dass er seine Gene gerne weitergeben wollte.
Und nein, es passierte uns nichts, nicht einmal ansatzweise, denn die Esel sind extrem gutmütig. Daher können Kinder in der Saison auch auf ihnen gefahrlos reiten. Viele Eltern, die heute ihre Kinder auf dem Esel durch den Park führen, haben selbst schon als Kind auf ihnen das Reiten geübt. Esel-Tradition sozusagen. So werden die Langohren die Lieblinge vieler Besucher.
Mich persönlich haben sie im Sturm erobert, mein Herz sollte ich aber an andere LandPark-Bewohner verlieren.
Tarpanpferde zum Knutschen
Auf der anderen Seite des Weges verlor ich dann mein Herz zum ersten Mal. Ich hatte das große Glück, Frau von Schiller in das Gehege der Tarpanpferde begleiten zu dürfen. Und keine Ahnung, dass sich im Mittelalter schreckliche Entführungsszenen bei den Tarpanen abspielten. Denn diese Wildpferde wurden damals von immer mehr Bauern als Arbeitstiere eingefangen. Die verbliebenen Hengste fanden in der Wildnis nicht mehr genug Stuten, so dass die letzten ihrer Art anfingen Hauspferdstuten aus ihren Weiden zu entführen. Der letzte freilebende Tarpan wurde bei solch einem Entführungsversuch getötet. Was für eine Dramatik, Stoff für einen tierischen Tatort. Die Tarpanherde im LandPark stammt aus einer polnischen Rückzüchtung.
Zum Knutschen war das erst vor vier Tagen geborene Fohlen, das ihr auch oben im Beitragsbild seht. Ist es nicht süß? Es lief schon flink herum, trank immer wieder bei der Mutter und scheint hier zu sagen, dass es mal dorthin muss, wo auch der Kaiser alleine hingeht. So schnell ertappt man sich, dass man die Tiere vermenschlicht. Ich jedenfalls. Dabei soll dieses Exemplar doch recht wild sein!?
Mir gegenüber waren die Tiere alles andere als wild, und ich fühlte mich in der Herde überhaupt nicht unwohl. Wenn ich andere Pferde auf einem Paddock besuche, dann habe ich oft das Gefühl etwas vorsichtiger sein zu müssen. Die Tarpane kamen dagegen direkt zu mir und schauten, was ich Leckeres dabei haben könnte. Katharine von Schiller fütterte sie, denn bekanntlich geht Liebe durch den Magen. Das klappt bei fast allen Tieren und Menschen. Ich hatte aber nichts dabei. Dass Haare und Jacke von mir nicht essbar sind, das haben die neugierigen und freundlichen Tiere schnell gemerkt.
Normalerweise sollte man sich auch nicht mitten in die Pferdeschar hocken, aber hier passierte gar nichts, außer dass meine Friseur durcheinander gebracht wurde. Hach, und die Lippen waren so weich am Hals ... Nun höre ich aber auf, sonst wird mein Freund noch eifersüchtig.
Tierisches Durcheinander
Auf dem Weg zu den anderen tierischen Bewohnern des Parks kamen wir am Teich vorbei. Die Krokusse blühten dort, der Vorfrühling machte Lust auf eine Auszeit an der frischen Luft. Die Kulisse wird sich im Jahresverlauf aber natürlich ganz anders zeigen, denn es handelt sich tatsächlich um ein kleines Paradies. Es gibt Lernorte, Kultur, LandKüche und viele weitere Angebote. Alte Obstsorten sollen angebaut werden, Kräuter und Gemüse. Am Teich wachsen Beeren an den Sträuchern. Kinder lernen und spielen, auch auf dem großen Spielplatz hinter dem Wildgehege. Noch ist es zu kalt, aber vieles lässt sich erahnen.
Ursprünglich handelte es sich um einen Wildpark, und auch heute noch leben hier Damwild und Sikahirsche. Aber auch Cröllwitzer Puten (ihr englischer Name lautet "Royal Palm Turkey"), St. Kilda-Schafe, Auerochsen, Coburger Fuchsschafe und Bentheimer Landschafe durfte ich besuchen. Und ein Tier, wegen dem ich eigentlich gekommen bin, mein ganz persönliches Ziel der Reise ins Paradies. Du darfst gespannt bleiben ...
Wenn du dich in ein Tier verguckst, dann hilfst du dem von Spenden abhängigen Tierpark sehr mit einer Patenschaft. Denn die Tiere fressen den von Schillers sonst die Haare vom Kopf. Damit das nicht passiert, kannst du natürlich einfach kommen und mit dem Eintritt unterstützen, Futter vor Ort kaufen und die Tiere damit verwöhnen (ich sagte ja schon, Liebe geht durch den Magen; ihr könnt euch dann einbilden sie kommen nur wegen euch!), oder über Mitglied- und Patenschaften helfen.
Herr von Schiller kennt unendlich viele Geschichten zu den Tieren. Meine liebste und außerordentlich stark verkürzte ist die von den St. Kilda-Schafen. Leider wollten die sich trotz aller Tricks von Frau von Schiller nicht nähern, da half Futter auch nichts. Also, im Gespräch habe ich etwas gehört von Inzucht. Ein paar Schafe hätten sich auf eine schottische Insel verirrt, und sich da ohne andere Einflüsse vermehrt. Und nun haben sie vier Hörner. Tse, was Inzucht für Blüten treiben kann. Ich glaube, ich habe bei der Geschichte meine Fantasie ein bisschen durchgehen lassen. Die Schafe haben aber tatsächlich zwischen null und vier Hörner, und sind wahrscheinlich eine Kreuzung aus dem Vierhorn-Jacobsschaft und dem kleinwüchsigen Soay-Schaf. Auf jeden Fall sind Geheimnisse noch offen. Wenn du es ganz genau wissen willst, dann frage einfach im LandPark nach, oder reime dir deine eigene Geschichte zusammen.
Star meines Herzens: Die Rote Lola
Sie sind soooo süß und lustig: Die Wollschweine, eine Rasse zwischen Wild- und Hausschwein. Und ein bisschen gefährdet leider auch. Daher ist es gut, dass sie im LandPark weiter gezüchtet werden. Nach den Tarpanpferden habe ich mich hier zum zweiten Mal schockverliebt. Und wie! Ich verrate dir mal ein Geheimnis: Eigentlich war ich vor allem auf das Kennenlernen der Wollschweine scharf. Dass ich aber auf solch ein Wahnsinns-Exemplar mit lockigem rotem Haar treffe, das hat meine Erwartungen weit übertroffen. Das nächste Mal schmeiße ich mich in die Suhle und drücke die Rote Lola ganz kräftig, ehrlich.
Ich hoffe sehr, dass die Rote Lola sich in einen tollen Eber verknallt und rot-gestreifte Frischlinge bekommt. Es ist ja nicht nur so, dass ich mich verguckt habe in dieses freche Ding. Irgendwie waren alle vor Ort verzückt und hatten ein Grinsen im Gesicht. Das bedeutet, dass es dringend mehr von der Art geben muss. Und wenn du das folgende Bild siehst, dann verliebst du dich bestimmt auch direkt. Wer kann da schon widerstehen!? Ich kann dir aber sagen: Vor Ort ist sie noch viel toller. Also fahre doch einfach mal hin und überzeuge dich selbst.
Frühlingserwachen im LandPark Lauenbrück - der Film
Tipps & Wissenswertes
LandPark
Der LandPark Lauenbrück ist als gemeinnützig anerkannt und verwirklicht im Auftrag der "Scharnow-Stiftung Tier hilft Mensch" fünf Ziele:
- Tier- und Artenschutz
- Naturkundliche Bildung
- Barrierefreie Gestaltung der Anlage
- Förderung von Kunst und Kultur
- Ernährung, Bewegung und Gesundheit
Er hat das Zertifikat "KinderFerienLand Niedersachsen" und "Reisen für Alle".
Der Geschäftszweck ist nicht erwerbswirtschaftlich, weshalb die Unterstützung durch Spenden oder ehrenamtliche Tätigkeiten besonders wichtig ist.
LandHof & LandFrüchte
Das Café und Bistro ist der ideale Ort, um sich nach der Zeit im Park zu stärken und aufzuwärmen. Die LandHof-Küche bietet selbstgebackene Kuchen und Torten sowie herzhafte kulinarische Gerichte an. Natürlich kann die Gastronomie auch für Feiern gemietet werden. Der LandHof ist auch ohne Besuch des LandPark erreichbar.
Die LandFrüchte sind ein Projekt, in dem es um nachhaltige Ernährungsbildung und naturpädagogische Konzepte geht. In diesem Rahmen wird ein großer Obst-, Kräuter- und Gemüsegarten angelegt: ein historisch anmutender Küchengarten entsteht. Natürlich soll die Ernte auch gemeinsam zubereitet werden.
LandBett
Das LandBett existiert noch nicht. Die ersten Bauwagen aber schon, die erst einmal für andere Zwecke genutzt werden sollen. Es wäre aber doch wunderbar, dort direkt übernachten zu können, oder?
LandAtelier & CoWorkLand
Das Projekt LandAtelier richtet sich vorrangig an geflüchtete Frauen und ihre Kinder als Leuchtturmprojekt für Vielfalt, Wertschätzung und Integration. Es wird gestrickt, genäht, gehäkelt und viel gelacht. Künftig sollen auch geflüchtete Männer in Grünen Berufen geschult werden.
Gearbeitet werden kann neuerdings auch im Coworking Space. Ein kreativer, heller und freundlicher Ort, um ohne eigenes Büro, abseits vom Home Office, zu arbeiten. Der Austausch mit anderen Coworkerinnen und Coworkern ist dabei von besonderer Bedeutung. Es handelt sich um eine Kooperation mit CoWorkLand.
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