Mein Name ist Hase. Hanni Hase.

An dem verlängerten Wochenende, das dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt, gedenken die Christen der Kreuzigung und Auferstehung Jesu. Ostern ist damit das wichtigste Fest im Kirchenkalender.

Das Wort "Ostern" geht wahrscheinlich zurück auf eine germanische Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin namens Eostrae oder Ostara, zu deren Ehren in dieser Jahreszeit ein Fest gefeiert wurde.

Nur eine von mehreren Geschichten besagt, dass früher traditionell ein Osterbrot oder -kuchen in Form eines Lammes gebacken wurde. Es misslang so sehr, dass die Form am Ende eher an einen Hasen erinnerte. Eine schöne Geschichte, prima für Kinder. Irgendwie finde ich die aber nicht so glaubwürdig. Andere wohl auch nicht, denn es gibt noch mehr Theorien: Da wäre die Sache mit dem Dreihasenbild. Es stellt drei springende Hasen dar, die im 120-Grad-Winkel abgebildet sind. Jeder Hase teilt sich seine beiden Ohren mit dem linken und rechten Nachbarn, so dass insgesamt nur drei in Dreiecksform angeordnete Ohren zu sehen sind. Das Motiv kam eigentlich aus China, und verbreitete sich über die Seidenstraße nach Europa, wo es zum Symbol der Dreieinigkeit Gottes wurde. Es gibt wohl noch mehr Geschichten dazu, ich komme aber nun zu meiner liebsten, die auch am weitesten verbreitet ist.

Der Hase ist ein Fruchtbarkeitssymbol, und bekommt als eines der ersten Tiere im Frühling Nachwuchs. Junge bekommt er im Laufe des Jahres übrigens häufiger ... So galten Hasen als Boten der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara. Es mag sein, dass sich der Name Ostern vom Namen Ostara ableitet.

Das am Ostermorgen verschenkte Ei steht im Christentum einerseits für den Tod Christi: Es ist leblos und kalt wie ein Grab. Die rot gefärbte Schale sollte das Blut Jesu symbolisieren. Eine Quelle sagt, dass das Küken, das frisch aus dem Ei schlüpft, an die Auferstehung Jesu am Ostersonntag erinnert.

In der Fastenzeit bis Ostersonntag durften Eier nicht gegessen werden. Es sammelten sich ganz schön viele Eier an, die im Mittelalter von den Bauern auch als Naturalzins an die Lehnsherren abgegeben werden mussten. Die restlichen Eier erhielten in der Kirche den Eiersegen "benedictio ovorum". Damit man sie von den ungeweihten Eiern unterscheiden konnte, färbte man sie bunt. Da sie haltbar gemacht werden musste, kochte man sie hart.

Erst im 17. Jahrhundert kam wohl der Brauch, nach Ostereiern zu suchen, im Elsass auf. Eine andere Qualle besagt, dass die Eiersuche bereits im 16. Jahrhundert verbreitet war, allerdings wurden die Eier von ganz verschiedenen Tieren gebracht. Der Hase hat sich eventuell durchgesetzt, weil Eier und Hasen Symbole für Fruchtbarkeit waren. Wegen der "hasigen Freude am Vermehren" wurde solch ein Tier oft zu Füßen von Maria Magdalena gezeigt. Die Kirche hat sich den Osterhasen also sicher nicht als Symbol ausgedacht, aber es vermischen sich christliche und heidnische Bräuche und Ideen. Nach einem harten Winter erwachen im Frühling Tiere und Pflanzen - und auch wir Menschen - aus ihrem Winterschlaf. Alles blüht auf. Ist es nicht schön?

Das Osterlamm ist Sinnbild für den Opfertod Jesu. Das Ritual der Juden, zum Passahfest ein Lamm zu schlachten, ist die Vorlage. So ist das Osterlamm in den christlichen Kirchen symbolisch zum „Lamm Gottes“ (Agnus Dei) geworden.

Sein weißes Fell ist Symbol für Reinheit und Frieden.

Frühjahrsfeuer wurden bereits in vorchristlicher Zeit entzündet, um die Sonne mit dem Frühlingsfeuer zu beschwören, auf die Erde "herabzusteigen". Seit etwa 750 n. Chr. sind Feuer zu Ostern belegt.

An den Osterfeuern werden an manchen Orten die festlich verzierten Osterkerzen entzündet, die dann in die dunklen Kirchen getragen werden, um so Jesu Auferstehung zu symbolisieren. Der Ruf "Lumen Christi" - Licht Christi - ist Teil der Liturgie der Osternacht.